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Campaignwatch: „Abwählkalender“ und „Abfallkalender“ – Erste Negative Campaigning-Portale zur Bundestagswahl 2013

26. März 2013
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„Die Bankenlobby geht im Kanzleramt ein und aus, weil sich die Bundesregierung „auf den Rat der Banken angewiesen“ sieht. (…) Kein Wunder, dass die Merkel-Koalition bei diesen Themen nicht vorankommt.“ So steht es im gestrigen Kalenderblatt des „Abwaehlkalenders“ der Grünen, abrufbar unter abwaehlkalender.de.

Das Negative Campaigning-Portal wurde Anfang März gestartet und soll bis zum Wahltag im September jeden Tag einen Grund zur Abwahl der Merkel-Regierung liefern (Motto: „200 Tage / 200 Gründe“) . Los ging es am 6. März mit dem Kalenderblatt „Armut lässt sich nicht vertuschen“, in dem es u.a. heißt: „Nehmt doch mal das Brett vom Kopf und schaut Euch die Wirklichkeit an! Die Wirklichkeit draußen vor der Tür: In einem der reichsten Länder der Welt sind Millionen von Menschen von Armut betroffen.“

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Diese Kampagne der Grünen hat nun zu einer Reaktion geführt. Auf Facebook wurde das Gegenportal „Abfallkalender 2013“ gestartet und dort folgendermaßen begründet: „Diese Seite ist aus Ärger über die laufende Wahlkampfaktion der Grünen entstanden. Die Idee, täglich Kalenderblättchen mit einfachen, platten Parolen unters Volk zu bringen um damit Aufmerksamkeit im Social Web auf sich zu ziehen ist ja vielleicht ganz nett. Das Dumme ist nur: es NERVT.“

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Also gibt es nun auch im Abfallkalender bis zur Bundestagswahl ein tägliches Kalenderblatt, in dem speziell die Grünen angefeindet werden. Im gestrigen Kalenderblatt zum Beispiel unter der Überschrift „grüne Deutschenfeindlichkeit“, die anhand einiger Zitate grüner Politiker „belegt“ wird, u.a. mit folgendem Zitat von Jürgen Trittin von 2005: „Noch nie habe ich die Nationalhymne mitgesungen und werde es auch als Minister nicht tun.“ Dazu meint FDP Liberté abschließend: „Wir meinen: wir sind keine Nationalisten. Aber Eure Verachtung geht GAR NICHT. Wir lassen uns Deutschland von Euch nicht mies machen, egal aus welchem Land wir stammen!“

Fazit

Abwählkalender und Abfallkalender sind die ersten, aber sicherlich nicht die letzten Negative Campaigning-Portale zur Bundestagswahl 2013. Denn solche Portale sind nichts Neues – auch nicht in Deutschland. So betreibt die CDU beispielsweise nach wie vor das Anti-SPD-Portal www.schlinger-partei.de. Das Anti-Grünen-Portal die-dagegen-partei.de, das ebenfalls von der CDU gestartet worden war, wurde zwar mittlerweile vom Netz genommen, auf YouTube gibt es aber noch ein Video der CDU, in der das Portal vorgestellt und von Hermann Gröhe erläutert wird:

 

Diese Beispiele stehen für einen allgemeinen Trend in deutschen Wahlkämpfen: Gerade im Online-Wahlkampf hat die Bedeutung des Negative Campaigning in den letzten Jahren deutlich zugenommen – wie sich auch anhand unserer Blog-Beiträge aus dem letzten Jahr zeigen lässt (siehe Link-Liste weiter unten). Man darf deshalb gespannt sein, wie negativ der Bundestagswahlkampf 2013 wird. Die beiden nun gestarteten NC-Portale lassen darauf schließen, dass es kein Wohlfühl-Wahlkampf werden dürfte wie 2009, als die große Koalition den Trend zu mehr Negative Campaigning in Bundestagswahlkämpfen vorübergehend stoppte…

Nachtrag (13.06.2013): In der ursprünglichen Version dieses Beitrags haben wir den „Abfallkalender“ der FDP-Unterstützergruppe FDP Liberté zugeschrieben, über die wir hier bereits mehrfach berichtet haben. Mittlerweile hat uns FDP Liberté allerdings mitgeteilt, dass sie nicht am Abfallkalender beteiligt sind.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Campaignwatch: „Crotches Kill“ – Kanadische Aufklärungskampagne warnt vor Simsen am Steuer

21. März 2013

Diese Woche scheint die Woche der Aufklärungskampagnen zu sein. Denn nach den beiden Posts der letzten Tage kommt hier gleich noch einer zum Thema. Dieses Mal geht es wieder um Verkehrssicherheit und wieder kommt die Kampagne aus Kanada. Allerdings nicht aus der Provinz Ontario, sondern weiter aus dem Westen, aus Alberta. Das dortige Verkehrsministerium will Autofahrer davon abbringen, während dem Autofahren zu simsen und hat eine Kampagne im Wert von 380.000 kanadischen Dollar (ca. 290.000 Euro) gestartet, u.a. mit folgenden Plakaten und Anzeigen:

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Hintergrund der Kampagne ist das „Distracted Driving“-Gesetz in Alberta, das seit dem 1. September 2011 gilt und u.a. das Telefonieren und Simsen während des Autofahrens verbietet (ohne Freisprecheinrichtung). Seitdem wurden bereits 95.000 Verstöße gegen das Gesetz geahndet, von denen 95 Prozent auf Fälle wegen Handybenutzung während des Fahrens entfielen. Deshalb also nun die Kampagne „Crotches Kill“, die insbesondere junge Autofahrer ansprechen soll, da gerade junge (und männliche) Fahrer wegen abgelenktem Fahren verurteilt wurden.

Die Hinguck-Wirkung wird bei der Kampagne nicht durch einen Schock-Effekt erzeugt (was man bei dem Slogan eigentlich erwarten würde), sondern durch die deftige Sprache (für „crotch“ gibt es keine wirkliche deutsche Entsprechung, am ehesten lässt es sich noch mit „Schritt“ im Sinne von „Weichteile“ übersetzen) in Verbindung mit einer Art „Du bist entdeckt“-Botschaft („We know what you’re doing down there.“), die auch bildhaft übertragen wird (wer hat nicht schon einmal während des Autofahrens auf seinen Handy-Bildschirm gelinst). Ergänzt wird die Plakat- und Anzeigen-Kampagne durch Radio-Spots und die Web-Seite yourethecure.ca mit einem netten Scroll-Through-Feature.

Fazit

So richtig überzeugt mich die Kampagne nicht. Der Grund: Ich halte sie für etwas unentschlossen. Während die Plakate und Anzeigen eher ernsthaft gehalten sind und nachdenklich machen sollen, setzt die Web-Seite auf Humor. Auch die Plakate selbst halte ich für unentschlossen, als hätten sich die Macher nicht ganz getraut, den Slogan „Crotches Kill“ mit einem passenden Plakat-Motiv zu kombinieren. Das müssten nicht einmal drastische Schocker-Bilder sein, es würde ja bereits genügen, wenn man etwas weiter herauszoomen würde und sehen könnte, dass das Auto auf irgendein Hindernis zu rast, ohne, dass der Fahrer oder die Fahrerin das bemerkt. Den Rest könnte (und würde) sich dann ja jeder selbst denken.

Die jetzigen Plakat-Motive wirken auf mich jedenfalls irgendwie unvollständig. Oder – um nochmal auf einen meiner vorigen Beiträge zum Thema Schock-Kampagnen zurückzukommen: Es ist immer ein schmaler Grat zwischen zu wenig und zu viel Schock-Effekt. Und bei dieser Kampagne würde ich sagen, dass etwas mehr Schock-Effekt zu einer größeren Wirkung hätte führen können…

P.S.: Auch dieses Mal bin ich den Kollegen vom KlonBlog sehr dankbar für den Hinweis auf diese Kampagne.

Frühere Beiträge zum Thema:

Campaignwatch: „Mit aller Kraft gegen das Rauchen“ – Wie (unkreativ) die Deutsche Krebshilfe vor dem Rauchen warnt

20. März 2013

Gestern habe ich an dieser Stelle über zwei – aus meiner Sicht – gut gemachte Anti-Raucher-Kampagnen aus Indien und Kanada berichtet. Heute ist mir nun die aktuelle Anti-Raucher-Kampagne der Deutschen Krebshilfe über den Weg gelaufen. Mit dem Fußballer Benedikt Höwedes als Maskottchen bzw. Pate. Und ich muss sagen, dass mich diese Kampagne ein wenig ratlos zurücklässt. Hier der zugehörige Spot und das Plakat-Motiv:

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Ratlos stimmt mich v.a. die Aussage der Kampagne: „Mit aller Kraft gegen das Rauchen“. Was soll uns das sagen? Benedikt Höwedes kickt bzw. boxt (mit aller Kraft) Rauch weg? Mmh… Das ist weder originell noch lustig noch schockierend, sondern einfach nur… lahm. Fällt der Deutschen Krebshilfe wirklich nicht mehr ein, als einen halbwegs bekannten Sportler mit einem unkreativ recycelten Slogan (Vorlage ist die Kampagne „Mit aller Kraft gegen den Krebs„) zu kombinieren? Schade. Und kein Wunder, dass das auf YouTube seit dem 25. Januar gerade einmal 2.300 Leute angeklickt haben…

Campaignwatch: Zwei Anti-Raucher-Kampagnen, zwei Ansätze: schockierend vs. lustig

19. März 2013

Mal wieder bin ich bei den Kollegen vom KlonBlog auf zwei sehr interessante Aufklärungskampagnen gestoßen. Dieses Mal geht es nicht um Verkehrssicherheit, sondern ums Rauchen. Das ist – wie wir alle mittlerweile wissen – ungesund. Auch für Nichtraucher, wenn diese zum Passivrauchen genötigt werden. Erwachsene Passivraucher mögen sich hier noch wehren können, aber Kinder? Das ist der Anlass für diese Print-Kampagne aus Indien:

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In einem meiner letzten Beiträge bin ich ja bereits etwas ausführlicher auf die Problematik von Schock-Kampagnen eingegangen, deshalb hier nur noch einmal in Kurzform: Die Gefahr ist immer, dass der Schock-Effekt zu groß ist und dadurch eher zu Abwehr-Reaktionen und Verdrängung führt als zu einer Verhaltensänderung. Der Grat zwischen erfolgreicher und erfolgloser Schock-Kampagne ist deshalb sehr schmal.

Wie sieht es nun bei der obigen Anti-Raucher-Kampagne aus? Meiner Einschätzung nach wurde der Schock-Effekt hier richtig dosiert. Man könnte sich eventuell sogar darüber streiten, ob es sich überhaupt um einen Schock-Effekt handelt oder nicht eher um einen Irritationseffekt. Denn als Betrachter wundert man sich ja zunächst einmal über den Mund im Mund und schaut deshalb noch einmal genauer hin bzw. liest den erläuternden Text. Und genau das halte ich für eine sehr gelungene Strategie. Denn man wird zum Hinschauen und Nachdenken angeregt, ohne durch den Schock- oder Irritationseffekt abgestoßen zu werden. So zumindest meine persönliche Einschätzung.

Einen vollkommen anderen Ansatz wählt die Anti-Raucher-Kampagne „Quit the denial“ des Gesundheitsministeriums von Ontario (Kanada), mit der Raucher angesprochen werden sollen, die sich einreden, eigentlich doch gar keine Raucher zu sein. Offensichtlich schätzen die Kampagnenmacher diese Verdrängungsproblematik v.a. bei jungen Menschen für verbreitetet, denn bei der Kampagne wurde auf eine virale Verbreitung über Facebook und YouTube gesetzt.

Hierfür hat man einen lustigen – und aus meiner Sicht äußerst gelungenen – Spot produziert, in dem „Social Smoking“ (also z.B. das gemeinsame Rauchen auf Partys) durch einen Vergleich mit „Social Farting“ (gemeinsames Furzen) entzaubert wird. Darauf muss man erstmal kommen:

Das Ganze gibt es auch in grafischer Kurz-Form:

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Und welches Konzept ist nun besser? Schwer zu sagen, denn die beiden Kampagnen haben ja doch recht unterschiedliche Ziele. In der indischen Kampagne geht es eigentlich weniger um das Rauchen an sich, sondern v.a. um den Schutz von Kindern vor dem Passivrauchen. Und die Gefährdung von Kindern könnte man vermutlich sehr viel schwerer mit einem humorvollen Spot transportieren als die Lächerlichkeit des „Social Smoking“.

Letztlich eignen sich die beiden Kampagnen also sehr schön, um eine alte Weisheit der Kampagnenlehre zu untermauern: Bei der Planung einer Kampagne sollte die Machart immer dem Ziel der Kampagne untergeordnet werden – und nicht umgekehrt. Oder mit anderen, bekannteren Worten: Form follows function.

Nachtrag (22.03.2013): Gestern wurde ein zweites Video zur „Quit the denial“-Kampagne auf YouTube veröffentlicht. Dieses Mal geht es ums „Social Earwax Picking“ (gemeinsames Ohrenschmalzpopeln). Aus meiner Sicht nicht ganz so lustig wie das erste Video, aber ich bin trotzdem schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe… :-)

Campaignwatch: Neue Partei „Alternative für Deutschland“ – Eine Gefahr für Union und FDP?

14. März 2013

Am Montag Abend fand in Oberursel eine Veranstaltung mit 1.200 Teilnehmern statt, auf die man im schwarz-gelben Lager vermutlich mit etwas bangen Augen blickte. Denn das, was dort vorbereitet wurde, könnte zu einem ernsthaften Problem für die Regierungsparteien CDU, CSU und FDP werden, wenn alles so läuft, wie sich die Veranstalter das vorstellen. Dann würde bereits zur Bundestagswahl eine neue Partei, die „Alternative für Deutschland“ (AfD) antreten, deren zentrales Thema die Kritik am Euro und an der aktuellen Euro-Rettungspolitik ist.

Klickt man auf die Homepage der AfD, dann empfängt einen gleich die gefettete Überschrift: „Schluss mit diesem Euro!“. Darauf folgt die Erläuterung: „Die Einführung des Euro hat sich als eine fatale Fehlentscheidung erwiesen, die unser aller Wohlstand bedroht. Die Altparteien sind verkrustet und verbraucht. Beharrlich weigern sie sich, ihren Fehler einzugestehen und zu korrigieren.“

Das ist Rhetorik, die man sonst in dieser deftigen Variante eigentlich nur von radikalen Parteien kennt. Umso verwunderlicher, dass es sich bei einem Großteil des AfD-Vorstands um Intellektuelle handelt, von denen man solch eine ungehobelte Sprache eigentlich nicht erwarten würde. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Dr. Konrad Adam (ehem. politischer Chefkorrespondent der „Welt“), Prof. Dr. Bernd Lucke (Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg), Alexander Gauland (ehem. Herausgeber und Geschäftsführer der Märkischen Allgemeinen) oder Prof. Dr. Ludwig Cromme (Professor für Mathematik an der TU Cottbus). Bernd Lucke war kürzlich auch bei Maybrit Illner zu Gast:

Stellen diese Euro-Gegner nun tatsächlich eine Gefahr für das schwarz-gelbe Lager dar? Das ist aktuell noch schwer zu sagen, denn es steht momentan noch gar nicht fest, ob es den AfD-Verantwortlichen gelingt, die (für April geplante) Parteigründung und -konstitution so schnell voranzutreiben, dass man bereits zur Bundestagswahl antreten kann. Spätestens allerdings zur Europawahl 2014 will die AfD aber auf jeden Fall antreten.

Die wenigen Reaktionen, die aus dem schwarz-gelben Lager bislang zu vernehmen sind, lassen durchaus auf eine gewisse Nervosität schließen. So polterte CDU-Fraktionschef Volker Kauder gegenüber Spiegel Online: „Diese Gruppe ist die institutionalisierte Angst vor der Zukunft. Wir müssen aber mutig sein und dieses Europa gestalten wollen, trotz aller Schwächen, die frühere Regelungen zum Euro ja zweifelsohne hatten.“ Die angebliche Gelassenheit von Kauder („Ich glaube nicht, dass diese Gruppe die Menschen überzeugen kann.“) wirkte da nicht ganz so glaubwürdig.

Tatsächlich gefährlich werden könnte die AfD der schwarz-gelben Koalition aus meiner Sicht v.a. dann, wenn sie auf schrille Anti-Euro-Rhetorik wie auf der bisherigen Homepage verzichten und sich als die „wahre“ konservative und besonnene Alternative zur schwarz-gelben Regierung präsentieren würde. Die Chancen hierfür stehen – auch angesichts der teilweise prominenten Unterstützer (u.a. auch der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel, der ja zwischendurch auch einmal mit einer Spitzenkandidatur für die Freien Wähler geliebäugelt hatte) und durchaus eloquent und überzeugend auftretender Vertreter wie Bernd Lucke – eigentlich gar nicht schlecht.

Und: Ganz abgesehen davon, ob die AfD die anderen Parteien Stimmen kosten könnte, besteht eine recht konkrete Gefahr für Union und FDP in der Abwerbung von Politikern und Mitgliedern durch die AfD. So bestätigte Bernd Lucke gegenüber der FAZ, dass man „im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten der FDP sei, die der Euro-Rettung kritisch gegenüberstehen und von ihrer Partei nicht mehr auf Listenplätzen aufgestellt wurden“. Und der hessische CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch sieht bereits erste Auflösungserscheinungen bei der CDU-Anhängerschaft: „Es ist schlimm, dass die Union mit ihrer falschen Währungspolitik hervorragende Ökonomen wie zum Beispiel die Professoren Lucke und Homburg von sich wegtreibt“.

Fazit: Ich bin sehr gespannt, wie sich die AfD in den nächsten Wochen und Monaten positionieren und präsentieren wird. Wenn Sie es geschickt anstellt, die nötigen Unterschriften rechtzeitig vor der Bundestagswahl zusammenbekommt und ihren Marken-Auftritt noch einmal kräftig überarbeitet, dann könnte Union und FDP bevorstehen, was die SPD mit der Linkspartei bereits hinter sich hat…

P.S.: In den sozialen Medien ist die AfD schon äußerst präsent: So gibt es bereits einen Twitter-Account (Stand heute: 1.025 Follower), eine Facebook-Seite (4.128 Fans) und einen eigenen YouTube-Kanal (120 Abonnenten).

Nachtrag (15.03.2013): In zwei lesenswerten Beiträgen von Süddeutsche Zeitung („Henkel von rechts“) und Publikative.org („Rechtspopulisten gegen Europa“) wird der AfD Stimmenfang am rechten Rand und eine problematische Nähe zur rechtspopulistischen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ sowie umstrittenen Förderern wie dem Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider vorgeworfen.

Nachtrag (20.03.2013): Auf faz.net erläutert Winand von Petersdorff-Campen, dass die AfD zwar angesichts der guten Wirtschaftslage bei der Bundestagswahl keine Chance haben dürfte, in den Bundestag einzuziehen, dass sie Union und FDP aber trotzdem entscheidende Prozentpunkte und damit eventuell den Sieg kosten könnte – wie das bei der Landtagswahl in Niedersachsen bereits der schwarz-gelben Regierung von David McAllister wiederfuhr. Ebenfalls lesenswert ist die Analyse von Ferdinand Knauß für die Wirtschaftswoche, die die AfD mit früheren Abspaltungen von CDU und CSU vergleicht und ihr deshalb nur geringe Überlebenschancen einräumt.

Nachtrag (21.03.2013): Auch Forsa-Chef Manfred Güllner sieht im Cicero-Interview „kein Wählerpotenzial“ für die AfD und deren Hauptprobleme in einem Mangel an Kompetenz und charismatischem Führungspersonal.